Timofej Woronow
Timofej Jurjewitsch Woronow
22.06.2009 - 02.01.2015
Shakhtersk
Am 02.01.2015 detonierte während des Beschusses durch ukrainische Artillerie in Shakhtersk eine Granate im Hof des Hauses der Familie Woronow, wo die Brüder Timofej, 5 Jahre, und Wanja, 9 Jahre, sowie Timofejs Vater gerade befanden.
Die Familie Woronow aus Schachtersk hat den Donbass seit Beginn des Konflikts bereits zweimal verlassen. Und jedes Mal kehrten sie zurück, wenn es ruhiger wurde, denn sie sehnten sich danach, zu Hause zu sein, zusammen mit ihren Nächsten. Nun bezweifelt Lesja, Wanjas Mutter, dass sie je zurückkehren wird: "Ja, meine Mutter und mein Vater sind dort geblieben. Aber ich möchte nicht in ein leeres Haus zurückkehren, in dem vor kurzem noch alles war und jetzt nichts mehr ist. Sie verlor an einem Tag ihren Mann und ihren kleinen Sohn.
Am 2. Januar war die Familie Woronow zu Besuch. Sie freuten sich, dass sie es geschafft hatten, das schreckliche Jahr 2014 zu überleben. Am Abend gingen sie nach Hause. Die Jungs, Timofej, 5, und Wanya, 9, kamen zuerst raus. Danach kam der Vater heraus. In diesem Moment explodierte es.
Wie durch ein Wunder überlebte die Mutter, denn sie verabschiedete sich in diesem Moment von den Gastgebern, erst dann ging sie hinaus in den Hof und sah das schreckliche Bild. Der kleine Timofej und sein Vater wurden getötet. Wanja, der Viertklässler, Wanja lebte noch, aber ihm fehlten beide Beine und ein Arm.
Die Bombardierungsgeräusche in Shakhtersk waren ständig zu hören. Ich weiß noch, wie ich Wanja zur Schule brachte, es wurde laut, Vanya sagte: Nein, Mama, ich habe Angst, lass uns nach Hause gehen. Das passierte mehrere Male, wir gingen hin und kamen zurück", erinnert sich Lesja. - Und dann geschah eines Tages das, was geschehen war. Ich weiß nicht einmal, wer Schuld daran hat. Es interessiert mich auch nicht. Ich weiß, dass der wahre Schuldige der Krieg ist, ein schrecklicher Krieg.
Der achtjährige Wanja wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Der Junge hatte einen Liter Blut verloren und war bewusstlos. Wanja verlor seinen rechten Arm und beide Beine. Er hatte Staub und Granatsplitter in den Augen. Das Kind leidete sehr lange unter Phantomschmerzen.
Heutzutage lebt Wanja in Moskau. Er geht auf eine Sonderschule für sehbehinderte Kinder und lernt gut. Zurzeit wird er auf eine weitere Bein- und Armprothese vorbereitet, da sein Körper wächst. Er hat sich an den Alltag gewöhnt. Seine Familie engagiert sich voll und ganz für seine Ausbildung und Entwicklung. Er interessiert sich für Computerspiele und Technik.
Und am Weihnachten fahren sie nach Hause, um Timofej am Friedhof zu besuchen.