Popkowa Daria
Popkowa Daria Wladimirowna
21.10.2000 - 29.08.2014
Starobeshewo
Dascha war ein sehr intelligentes 14-jähriges Mädchen - ruhig, respektvoll und begabt. Sie zeichnete, schrieb Gedichte und spielte im Theaterstudio. Sie hat viel gelesen. Seit ihrer Kindheit war sie süchtig nach Büchern. Sie war gut in der Schule. Sie war ein nachdenkliches und ernsthaftes Kind. Dasha kümmerte sich um ihre kleine Schwester Diana.
Die Ehegatten Tatyana und Wladimir Popkow und ihre beiden Töchter lebten in Cheremushki. Im August 2014 wurde die Stadt durch massive Artillerieangriffe der ukrainischen Streitkräfte erschüttert.
Die Familie Popkow hat nie daran gedacht, ihre Wohnung, ihre Stadt, ihr Zuhause zu verlassen. Doch als der Beschuss intensiver wurde und es nicht nur in den Wohnungen, sondern auch in den Kellern gefährlich wurde, beschlossen sie, alles zu verlassen und zu ihren Verwandten in der Nähe von Uspenka zu fahren.
Egal, wie gut man bei den Verwandten aufgenommen wird, zu Hause war sowieso besser. Außerdem hatte Daria großes Heimweh. Im Gespräch mit ihren Freunden erfuhr sie, dass die Bombardierung aufgehört hatte und sie nach Hause gehen konnte. Und Eltern konnten nicht lange von Verwandten abhängig bleiben - sie mussten ihr eigenes Brot verdienen. Am 29. August, kurz vor Beginn des neuen Schuljahres, packten sie die Sachen und fuhren nach Hause.
Alles war ruhig, und plötzlich bemerkte Wladimir einen Mann, der am Straßenrand lag. Er gestikulierte, dass das Auto anhalten sollte.
Wladimir bremste ab. Als er sich dem Mann näherte, stellte er fest, dass er verletzt war und Durst hatte. Nachdem er dem unbekannten Mann Wasser gegeben hatte, setzte sich Wladimir gerade auf den Fahrersitz, als er das Pfeifen von Kugeln hörte. Er hatte noch geschafft zu rufen, dass alle sich hinlegen sollten, und fiel aus dem Auto.
Diana saß zwischen ihrer Mutter und ihrer Großmutter auf dem Rücksitz. Die Großmutter fiel tot um und bedeckte das Kind mit ihrem Körper. Das hat dem Baby das Leben gerettet - Diana wurde in die Schulter verwundet.
Fast vierundzwanzig Stunden lang saß das verletzte Kind neben seiner toten Mutter. Was mit den anderen geschah, konnte das vierjährige Mädchen nicht verstehen. Sie rief nach ihrer Mutter, die auf ihre Schreie nicht reagierte. In der Nacht bekam sie Fieber. Ihre Schulter schmerzte, Mama, Papa und Schwesterchen waren still. Sie wurde zufällig von Freiwilligen aufgefunden und sofort in das Traumazentrum gebracht.
In den ersten Tagen schrie Diana nachts. Sie fragte, ob sie jemals wieder ihre Mama, Papa und die Schwester Daria sehen wird. Sie träumt davon wie ihre Mutter böse Soldaten einfriert, wie in ihrem Lieblingsfilm.