Sergej Tschisnewitsch
Sergej Andreewitsch Tschisnewitsch
21.02.2000 - 22.03.2015
Jenakijewo
Die Stadt Yenakievo. Eine gewöhnliche, friedliche Familie mit einfachen, friedlichen Wünschen und Möglichkeiten.
Ekaterina Iwanowna, die Mutter des verstorbenen Sergej, sagt, ihr Sohn sei ein netter, liebevoller und freundlicher Junge gewesen. Aber er war hartnäckig in seinen Wünschen - wenn er von etwas träumte, war er sich sicher, dass er es erreichen würde. Und er träumte davon, die Schule zu beenden und sich an einer Hochschule einzuschreiben, um dort eine Ausbildung als Automechaniker zu machen und einen Führerschein zu erwerben. Er liebte seinen kleinen Bruder und unterstützte ihn in jeder Hinsicht.
Der Krieg kam nach Jenakijewo. Um das Leben ihrer Kinder zu retten, brachte die Mutter sie zu ihren Verwandten in Saporoschje. Es war zu schwierig, für längere Zeit von zu Hause weg zu leben, also beschlossen sie, nach Hause zurückzukehren. Und haben eine zerstörte Wohnung wiedergefunden. Eigentlich sollten sie zurück fahren. Doch Sergej versuchte seine Mutter von diesem Schritt abzubringen. Alle ihre Überzeugungsversuche, dass er in Saporischschje seinen Schulabschluss machen und eine Hochschule besuchen könnte, zeigten keine Wirkung. Außerdem gab es Komplikationen durch Schulabwesenheit. Bei der Rückmeldung ging etwas schief - die Frist war abgelaufen, und sie blieben zu Hause.
An diesem Tag, erinnert sich Ekaterina Iwanowna, waren wir alle zu Hause. Ich bereitete das Abendessen vor, meine Söhne beschäftigten sich mit ihren Aufgaben. Es gab keinen Beschuss. Ich ließ die Jungs nach draußen gehen. Sie spielten laut, und ich war ruhig. Dann war es plötzlich still.
Gerade als ich auf die Straße rannte, gab es eine Explosion. Ich schrie. Ein Gefühl der Vorahnung drückte auf meine Nerven.
Eugen rannte auf Ekaterina zu und schrie, dass Sergej blutüberströmt sei. Neben ihm explodierte ein Geschoss. Er brauchte Hilfe. Ekaterina sah wie ihr Sohn Blut verliert. Es war gab nichts, womit sie die Blutung hätten stoppen können. Es gab nur noch Hoffnung auf den Arzt. Im Krankenwagen starb Sergej in den Armen seiner Mutter.
Krieg nimmt wahllos die Leben von Menschen weg. Sie hat auch Sergej mitgenommen und seine Mutter mit dem Schmerz des Verlustes, der Bitterkeit der Trauer und der Leere zurückgelassen. Wie viele werden es wohl noch sein?
Sergej wurde auf dem örtlichen Friedhof begraben, und mit ihm sein Traum.