Barilowa Daria
Daria Wladimirowna Barilowa
11.10.2006 - 15.08.2014
Donezk, Stadtteil Petrowski
Wir wohnten im Petrowskij Stadtteil, sagt Ilja, Bruder von gestorbene Daria - Niemand hätte gedacht, dass so ein Unglück mit unserer Familie passieren würde. Wir haben gelebt, studiert und gearbeitet. Ich habe meine kleine Schwester geliebt. Sie sollte in diesem Jahr in die zweite Klasse gehen. Es hat mir Spaß gemacht, mit ihr Mathe- und Englisch-Hausaufgaben zu machen. Meine kleine Schwester hat sich das Wissen im Handumdrehen angeeignet.
Daria war ein aktives und wissbegieriges Kind. Schon früh begann sie, den Fernseher einzuschalten und ihre Lieblingsserien auf Kanälen selbstständig zu suchen. Sie konnte relativ früh den Computer bedienen. Ihre Lieblingsbeschäftigung war aber Zeichnen. Jedesmal nach dem sie einen Zeichentrickfilm gesehen hatte, zeichnete sie natürlich ihre Lieblingsfiguren. Gerne half sie der Großmutter in einem Gemüsegarten.
Die militärischen Ereignisse in Slawyansk beunruhigten die Familie sehr. Als es gefährlich wurde, im Petrowskij Stadtteil zu leben, dachte niemand daran, sein Haus zu verlassen. Ilja arbeitete beim Rettungsdienst, sein Vater und seine Mutter arbeiteten auch, und die Großmutter kümmerte sich um das Haus.
Dieser tragische Tag unterschied sich nicht von jeden anderen. Um zwei Uhr morgens, als alle schliefen schlug ein Geschoss im Zimmer der Eltern ein - und sofort brach ein Feuer aus. Ilja führte die blutüberströmte Großmutter schnell nach draußen und kehrte in das brennende Haus zurück, um seine Eltern und seine kleine Schwester zu holen. Er glaubte, Dascha durch das knisternde Feuer weinen zu hören.
Die Eltern waren auf der Stelle tot. Ilja versuchte, seine kleine Schwester in den rauchigen Trümmern des brennenden Hauses zu finden. Als sein Kopf und seine Kleidung anfingen zu brennen, zerrte ihn einer der Nachbarn nach draußen. Die Rettungskräfte löschten das Feuer, doch das Haus wurde durch einen Granattreffer vollständig in Schutt und Asche gelegt.
Daria und ihre Eltern wurden auf dem nahe gelegenen Friedhof begraben. Und der Stadtteil Petrowski wird weiterhin durch Beschuss von ukrainischer Seite erschüttert.