Schichow Wladik (Dmitriew)
Dmitriew Wladislaw Sergeewitsch
07.10.2016 - 02.04.2021
Alexandrowskoe, Yenakiewo
An jenem Tag gingen die Großmutter und Wladik für einen kurzen Spaziergang in den Wald und kehrten zum Essen nach Hause zurück, während der Großvater im Haus blieb, weil er kurz zuvor operiert worden war und sich nicht wohl fühlte. Nachdem sie alle gemeinsam gegessen hatten, legte sich der Großvater schlafen. Wladik wollte ihm nicht stören, und schlug der Großmutter vor, in den Hof zu gehen.
Er ging zuerst, die Großmutter folgte ihm, als sie bemerkte, dass sie ihr Handy im Haus vergessen hatte. Sie kehrte zurück und suchte in ihren Taschen nach ihrem Handy. Sie befand sich auf dem Flur in der Nähe der Tür, als die Explosion ertönte. Zuerst spürte sie gar nichts. Sie wurde in das Haus geschleudert, ihr Kopf wurde verwundet. Als sie wieder zu sich kam, sah sie die Leiche ihres Enkels. Sein Arm und beide Beine waren weg.
Der Großvater war im Haus, er hat nichts gesehen oder gehört, die Großmutter hat nichts verstanden, weil es so plötzlich passiert ist. Aber die Nachbarn, die in der Doroschnaja-Straße wohnen, hörten gegen 15 Uhr, also zum Zeitpunkt der Tragödie, ein Drohnengeräusch in der Luft.
Omas Erinnerungen über Wladik: Jedes Mal, wenn er hierher kam, war es für alle ein echter Feiertag. Hier wohnt Walera, er ist 64 Jahre alt. Wladik hat ihn unbedingt immer begrüßt und ihm gewinkt. Da drüben wohnt Oma Nadya, sie ist 85 Jahre alt. Sie ist seine Freundin gewesen. Sie kam, um mit ihm Tee zu trinken, er gab ihr Bonbons und Kekse. Er war ein Engel. Ein sehr freundliches Kind. Er liebte Blumen. Er sieht eine Biene und fragt: "Oma, darf ich sie streicheln?" Ich sagte: "Man streichelt keine Bienen, die können ganz schön stechen." Er könnte stundenlang sitzen und diese Biene beobachten.
In unserem Hof war das Wort "Krieg" tabu. Selbst wenn sie irgendwo Schüsse hörten, haben wir gesagt, dass es wahrscheinlich regnen wird. Es donnert. Lass uns nach Hause gehen. Wir haben dieses Wort "Krieg" nie gesagt.
Am 3. April wurde eine Munition von einer ukrainischen Drohne im Hof des Hauses Nr. 36 in der Doroschnaja-Straße 2 abgeworfen. Wladik (Dmitriew) Shikhov starb und eine 66-jährige Großmutter wurde verletzt.
Am 5. April wurde Wladik in Yenakiewo, DNR, beerdigt. Das Kind wurde in einem geschlossenen Sarg begraben, zusammen mit seinen beiden Lieblingsspielzeugen.
Mamas Erinnerungen: Wir wollten dieses Wochenende mit ihm ins Schwimmbad gehen. Serjosha ging mit ihm zu seiner Großmutter. Ich war bei der Arbeit und Wladik hat mich angerufen: "Mama, darf ich bei Oma und Opa bleiben?" OK, sagte ich. Am Samstagmorgen sollte ich ihn abholen. Und dann später, als ich von der Arbeit nach Hause fuhr, rief sein Großvater mich an: "Katja, Wladik ist tot.
OSZE Daily Report (06.04.21): https://www.osce.org/files/2021-04-06_SMM_Daily_Report_Vienna.pdf?itok=34028